Verrückte Zeiten

„Verrückte Zeiten sind das.“ Sagt wer? Welche/r Beobachter*in? Mit welcher Unterscheidung? Verrückt oder normal? Mit Bezug auf was? Wozu? Das – und vieles andere – erscheint alles etwas verrückt in diesen Zeiten. Offenbar handelt es sich um ein Beobachtungsproblem. Grund genug jedenfalls, um sich ein paar Verrücktheiten anzuschauen und sie Weiterlesen…

Altern (1)

Kinder sehnen es herbei, das Älterwerden. Sie wünschen sich, endlich „groß“, „erwachsen“ zu sein – und dann dazuzugehören. Und damit etwas mehr, vermeintlich (fast) alles zu dürfen und zu können. Dass dies dann auch Selektionsprobleme mit sich bringt, die manche als Zeitknappheit oder Zeitdruck wahrnehmen, haben sie noch nicht auf Weiterlesen…

Faulheit

Ich bin faul geworden. Das ist eine Selbstoffenbarung, die ich mich zeitlebens bislang nie getraut hätte zu veröffentlichen. Zu prägend waren offenbar die frühkindlichen Einredungen über sogenannte „Faulenzer“ als durch und durch nichtsnutzige Zeitgenossen. Jetzt als sogenannter Zeitforscher darauf bedacht, sehenden Auges den Umgang mit der Zeit und Zeitformen im Weiterlesen…

Gewaltige Zeiten

Gewaltige Zeiten sind das heutzutage. Dieser Satz ist unterschiedlich versteh- und interpretierbar. Beispielsweise im Sinne von Zeiten, die vom Thema Gewalt her justiert sind, vom gewaltvollen Krieg, von schrecklichen Naturkatastrophen oder der sprachlichen Gewalt im Alltag des Netzes und des Lebens und Arbeitens. Gewaltig, gedacht und verstanden also eher im Weiterlesen…

Momentum

Erstmals ist es mir in einer Sportreportage aufgefallen. Dem Experten zur Folge, der gerade offenbar ein Ohrwurm-Momentum hatte, fehlte es, jemand hatte es oder es war in irgendeiner anderen Art und Weise ständig bedeutsam: das Momentum. Ich war in dem Moment etwas ratlos, was gemeint sein könnte. Denn da schien Weiterlesen…

Am Ende des Tages

„Zeit – zur Sprache gebracht“. Unter diesem Titel habe ich in diesem Blog Aspekte der Beziehungen von Zeit, ihrer Wahrnehmung, Wirkung und Sprache skizziert. Seither ist viel Zeit ins Land gegangen – und viel Sprache. Nebst des ständig zunehmenden Sprachmülls, der allmählich die individuellen Entsorgungskapazitäten überfordert. Auch der sprachliche Symbolvorrat, Weiterlesen…

Endlich aufhören

Kann das jetzt nicht bitte endlich aufhören? „Das“ steht momentan für vieles, dessen Ende herbeigesehnt und -gewünscht wird. Ja, das wäre es dann: Nach einem – schönen, überraschenden oder je nachdem auch brutalen – Ende (endlich!) wieder etwas Anderes, etwas Neues anfangen zu können. Allein die Vorstellung birgt Energie. Kraftvoll Weiterlesen…

Innehalten

Bei den ganzen Erwartungsüberschüssen (vgl. Erwartungen eins, zwei und drei), die wir selbst, unsere Beziehungsnetzwerke und die mächtigen Organisationen pausenlos befeuern, wäre schon viel gewonnen, wenn es Phasen des Innehaltens gäbe, um mal wieder zur Besinnung zu kommen. Ein solches Innehalten ist weniger aufwändig als die Pause, aber es ist Weiterlesen…

Erwartungen (3)

In diesen Tagen des beginnenden neuen Jahres haben Erwartungen hohe Konjunktur. Sie richten sich hoffnungsvoll auf das Andere, das Bessere, das uns 2022 im Vergleich zum medial abgestraften vergangenen 2021 bitte bringen möge. Bild titelte „2021 war ein Sch…jahr.“ Obschon das zurückliegende Jahr offenbar auch einiges Gute gebracht hat, wird Weiterlesen…

Erwartungen (2)

Voraussetzung für stimmige (zeitliche) Erfahrungen sind neben guten Erinnerungen vor allem gute und brauchbare, positive Erwartungen. Wenn diese einen klaren (zeitlichen) Rahmen haben, dann werden sie auch wahrscheinlich realistisch ausfallen und uns vor enttäuschungsbereiten Erwartungen bewahren. So parliert es sich leicht daher aus Zeitforscherperspektive in einer Zeit, die von Erwartungen Weiterlesen…

Erwartungen (1)

Viele konnten es kaum erwarten, was uns Advent und Weihnachtszeit wieder mal ermöglichen sollte: über verkitschte Weihnachtsmärkte schlendern, glühweinselig dahindämmern und sich von der allgegenwärtigen weihnachtlichen Dauermusikschleife einlullen lassen. Schön wäre es mal wieder gewesen, sich im erwartungsschwangeren Vorweihnachtsrausch zu verlieren. Und sich womöglich (endlich mal) wieder zu finden – Weiterlesen…

Nichtstun

Ich hatte es mir in meinen (handschriftlichen) Kalender eingetragen. Da schreibe ich tageweise – mit Bleistift – alles hinein, was zu tun ist. Da las ich nun also „Nichtstun“ bei dem, was zu tun hätte sein sollen. Und weil ich in letzter Zeit sehr im vielen Tun gewesen war und Weiterlesen…

Übergangszeiten

Die Sommersonnenwende (am 21.06.2021) ist ein prädestiniertes Datum, um den Beobachter*innenblick auf die anstehenden Übergänge zu richten. Zeit wird’s mal dafür. Klar, angesichts des alltagssprachlich vereinfachten Übergangs der Sonnwend vom „es geht aufwärts“ zu „ab jetzt geht’s wieder abwärts“ (gemeint wäre: mit der Länge der hellichten Tage). Das mit dem Weiterlesen…

Vergänglichkeit

Wie ein „Brennglas“ wirke sie – so lautete ein sprachlicher Dauerbrenner anfangs der Pandemie. Damit war verlegenheitshalber ein Begriff gefunden, um die Unfassbarkeit und Ambivalenz des emotionalen Geschehens zwischen Beschleunigung und Verlangsamung, zwischen Aggression und Depression, zwischen Risiko und Chance, zwischen Solidarität und Aufbegehren oder auch zwischen Gleichheit (der Bedrohung) Weiterlesen…

Ruhetag

Heute Ruhetag! In längst verblichenen damaligen Zeiten, als Restaurants grundsätzlich noch offen hatten für Gäste, hat diese Ankündigung an verschlossenen Restauranttüren wohl schon mal genervt. Kein Vergleich hingegen sind solche kleine Genervtheitserfahrungen im Vergleich zu den Stürmen der Entrüstung, mit denen auf die politisch beabsichtigten zusätzlichen „Osterruhetage“ reagiert wurde. Ergebnis: Weiterlesen…

Schnelltest

Nach den erzwungenen Verlangsamungen unseres Lebens und Arbeitens, soll neuerdings vieles schnell – und ja bitte: schneller! – gehen: Das Impfen, möglichst die Rückkehr zur sogenannten „Normalität“, das „Hochfahren“ von allem Möglichen, besonders der Wirtschaft. Und nun befeuert der „Schnelltest“ diese ganzen schnellen Hoffnungen. Aber halt. Wart mal schnell! „Der Weiterlesen…

Harren

Das machen gerade viele. Sie harren. Der Dinge, die da (nicht) kommen (mögen). Derart (aus-) harrend pflegen sie eine qualitätsvolle Variante des Wartens. Beim Harren bestimmt eine innere Erwartung den Zustand. Und dieser zieht sich über eine gewisse Zeit hin. Keine schnelle und beteiligungslose, schnöde, sinnfreie Warterei, nein, ein Warten Weiterlesen…

Zeit zum Lernen? (Vol. 3)

Manuskript des Diskussionsbeitrags beim wEBtalk am 18.01.2021 (Online anschauen unter: https://erwachsenenbildung.at/aktuell/nachrichten/15496-lernen-braucht-zeit-und-es-braucht-zeit-zum-lernen.php) Zeit wird’s, dass es Zeit wird. Das ist ein beliebter Satz, um über dieses „Laberthema“ – so zitierte Herr Frei ja österreichische Quellen anfangs des Interviews im Magazin erwachsenenbildung.at (https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-41/ ) mit meinem timesandmore-Kollegen Karlheinz Geißler – ein Satz Weiterlesen…

Advent

Adventus steht im Lateinischen für Ankunft. Im religiösen Zusammenhang bezieht sich diese auf die freudige Erwartung der Ankunft des Herrn Jesus. Adventszeit, das war im kirchlichen Kontext zudem eine „geschlossene Zeit“, in den orthodoxen Kirchen ist sie bis heute eine Fastenzeit. In „geschlossenen Zeiten“ durfte weder gefeiert noch getanzt werden. Weiterlesen…

Stimmung

Es ist eine sensible Angelegenheit mit der Stimmung gerade. Ich meine damit nicht die gefürchtete Novemberstimmung, die gerade vom Lockdown light und allerlei unübersichtlichen Gemengelagen befeuert wird. Nein, das ist es nicht, was bei mir für Missstimmung sorgt. Mir macht die Stimmung eines Zungenregisters an meiner Kirchenorgel mit Pfeifenwerk zu Weiterlesen…

Herbstzeit

Nachdem der Herbst nicht nur astronomisch mit der Tag-und-Nach-Gleiche am 22.09. sondern nun auch temperaturmäßig Einzug gehalten hat, erwarten viele Zeitgenoss*innen mit ambivalenter Anspannung, was diese Zeit so bringen wird. Mehr Aufenthalte in Innenräumen mit entsprechend riskanten Folgen bezüglich der Ansteckungsgefahr, das wird prognostiziert – und das liegt auch jenseits Weiterlesen…

Ferien: Zeit zum Umklappen

Es ist Sommer- und Ferienzeit – unter herausfordernden, für viele beängstigenden und ungewissen Bedingungen. Einerseits Zeit für Entspannung und andererseits gleichzeitig (noch und wieder) Krisenzeit. Dieser Widerspruch kann Anlass geben, das eigene Verhältnis in und mit der Zeit zu bedenken. Die „Zeit zum Umklappen“ ist ein Tisch-Aufsteller, der es mit Weiterlesen…

Störung

„Störungen haben Vorrang.“ Diesen klassischen Satz des pädagogischen Modells der Themenzentrierten Interaktion nach Ruth Cohn habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten oft gesagt, genutzt und hin und her gewendet. Ja, denn wie sehr Störungen Vorrang haben, das ließ uns die Corona-Krise deutlich spüren. Wenn wir den Störungen diesen Weiterlesen…

Online

Wie wäre diese Krise vor 10 Jahren verlaufen – oder vor 20? Ich finde das eine interessante Frage, selbst wenn ich Antwortperspektiven nur auf die digitalen Möglichkeiten beziehe, die es damals nur eingeschränkt gab. Was seit Mitte März in der auferlegten Verlangsamung und in der daraus entstehenden Geschwindigkeit online geschah, Weiterlesen…

Reparatur

In den vergangenen Wochen ist einiges repariert worden in den ausgangsbeschränkten, zwangsweisen Familien-Coworking-Spaces, wo das ein oder andere unter einem Dach zu Bruch ging. Mangels Konsummöglichkeiten wurde mal wieder selbst Hand angelegt: gemeinsam das Sohnemann-Fahrrad gerichtet (Fahrradladen zu), defekten Staubsauger (zum Leidwesen der reinigungsbeauftragten jüngeren Haushaltsangehörigen) instandgesetzt, Nähmaschinen (dringend fürs Weiterlesen…

Bedürfnisse

Wir waren es gewohnt, dass die Bedürfnisse, die wir spürten, hatten oder auch diejenigen, die uns inszenierte Trends oder künstliche Intelligenzen unterjubelten, zeitnah erfüllt oder gar übererfüllt wurden. Der galoppierende Konsumkapitalismus, der nur Wachstum als Konzept und Parole kennt, war zum Muster unseres Inneren geworden: Das kapitalistische Motto „Bedürfnisproduktion vor Weiterlesen…

Geduld

„Das ist ja eine Geduldsprobe.“ „Das stellt meine Geduld auf eine harte Probe.“ „Nur Geduld!“ „Du musst nur geduldig sein.“ Diese oft gehörten Sätze und Appelle bekommen angesichts der Corona-(Un-)Geduldserfahrungen eine neue Bedeutung. Jedenfalls was die Tragweite und die zeitliche Reichweite dessen angeht, was wir „Geduld“ nennen. Kaum jemals mussten Weiterlesen…

Verlangsamung

Der aktuellen Corona-Krise wird seitens der politischen Steuerungsinstanzen mit zeitlichen Mitteln begegnet. Die ergriffenen Maßnahmen dienen dazu, den Verlauf der Infektionen zeitlich auszudehnen, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu verhindern. Nur so lassen sich die gesundheitlichen Folgen für die Infizierten, aber auch für die Wirtschaft und für das gesellschaftliche Leben Weiterlesen…

Zeitzeichen: Zeit zum Lernen? Vol. 2

Dadurch, dass (in der Zeit) beim Lernen neuer Sinn für die Lernenden zugänglich wird, werden immer auch neue, andere Möglichkeiten eröffnet. Zudem steht mit dem Lernen eine bewährte und erprobte Form für den Fall bereit, wenn es mal wieder Möglichkeitsüberschuss und Entscheidungsprobleme geben sollte. Dann setzen wir auf das Anschlusslernen. Weiterlesen…

Warten am Ende

Das Warten ist am Ende. Es kommt kaum noch vor. Alles läuft in (sogenannter) Echtzeit. Das Warten hat ein Ende! Endlich. Alles sofort, unverzüglich. Kaum bestellt, schon klingelt der Paketbote. Demnächst kommt uns die enteignete Zukunft gar entgegen. Bevor wir daran denken, ist die Lieferung versandt und zugestellt. So durchsichtig Weiterlesen…

Zeitzeichen: Zeit zum Lernen? Vol. 1

Die Wahrnehmung von Zeitknappheit und die damit einhergehende „Vordringlichkeit des Befristeten“ (Luhmann)[1] führen heute zu Beschleunigung, Zeitverdichtung, Vergleichzeitigung und Versofortigung. Diese „Zeitzeichen“ – so die grundlegende These – begünstigen das Modell des Lernens. Denn Lernen ist eine Form der (reflexiven) Aneignung von Zeit, indem es „Sinn“ zugänglich macht, der eine Weiterlesen…

Zeitzeichen: Absagen

Kennen Sie das Gefühl, wenn es Ihnen nach zähem inneren Ringen gelungen ist, eine zugesagte Verpflichtung bzw. einen Termin tatsächlich abzusagen? Häufig stellt sich dann eine große Entlastung und Erleichterung ein. Mit ein bisschen Stolz vermischt, das jetzt doch – gegen innere Widerstände – gemacht zu haben. Und jetzt zuhause Weiterlesen…

Neujahrswünsche

Ein gutes neues Jahr 2020! Das wünschen wir Ihnen. Dies ist eine momentan in den ersten Tagen des neuen Jahres gerne genommene Wunschformel. Oftmals versehen mit besonders betonten und unterstrichenen Beifügungen. Gesundheit scheint nach meiner Alltagswahrnehmung ganz vorne mit dabei zu sein, vielfach verbunden mit Zufriedenheit und Erfolg. Angesprochen werden Weiterlesen…

Zeitzeichen: Zwischen den Jahren

Die Redewendung hat überlebt, die Unterschiedlichkeiten in der Festlegung des Jahreswechsels, für die sie ursprünglich stand, gibt es heutzutage nicht mehr. Die Zeitspanne, die mit „zwischen den Jahren“ umfasst wird, reicht von Weihnachten (24. oder 25.12.) bis – je nachdem, wen man fragt – Sylvester/Neujahr bzw. bis zum 6. Januar Weiterlesen…

Zeitzeichen

Zeit ist eines derjenigen Wörter, die wir am häufigsten verwenden – meistens kombiniert mit einer einschränkenden Angabe. Die Zeit ist knapp, zu wenig, zu schnell oder nicht in ausreichendem Umfang vorhanden: „Tut mir leid, keine Zeit“! Dabei ist ja genügend von dem da, was wir Zeit nennen, zumal ja offenbar Weiterlesen…

Die Uhr kann gehen

Immer weniger nehmen wir ihn wahr: den Blick unserer Zeitgenoss*innen zur Uhr am Handgelenk. Ebenso wie der eigene, Orientierung suchende oder erschrockene Blick zur Uhr, bleibt dieser auch bei vielen Mitmenschen immer öfters aus. War er früher obligatorisch für Berufshektiker, Zeitgeplagte und die ganz Wichtigen – oder wurde eher verlegenheitshalber Weiterlesen…

Go slow

Ist Ihnen aufgefallen, wie häufig derzeit in der Werbung mit zeitbezogenen Begrifflichkeiten operiert wird? O.k., vieles davon ist bekannt und bereits etwas verbraucht: Hier werden „kostbare Momente“ verheißen, dort „wertvolle Zeiten“, natürlich öfters mal die vielfach gewünschten „Wellness Auszeiten“ und bei Manufactum heißt es gerade auf dem neuen Katalog: „Lang Weiterlesen…

Wischi-Waschi

Erschreckende Erkenntnis am Frühstückstisch. Schätzfrage bei Bayern 1: Wie viele Meter wischen wir durchschnittlich täglich über das Display unseres Smartphones? Erste Reaktion: Ich sowieso nicht so oft, na ja, vielleicht (viele andere) durchschnittlich ein, zwei, eher doch mehr Meter … Weiß auch nicht. Entsetzen dann: Tatsächlich sind es 173 Meter. Weiterlesen…

Jugendzeit

Denken Sie zurück an Ihre Jugendzeit. Mit einiger Wahrscheinlichkeit erscheint eine mehr oder weniger wilde Gemengelage aus stark gefühlsmäßig besetzten Bildern. Oft sind diese von Widersprüchen geprägt. Einerseits sich entfaltend im Schutze der noch präsenten Kindheit und des Elternhauses, andererseits sich davon stark abgrenzend. Solche Einerseits-andererseits-Gefühle deuten darauf hin, dass Weiterlesen…

Sommerloch

Nach dem letzten Beitrag über „Zeit zwischen System und Umwelt“ hatte ich mir das Stichwort „Sommerloch“ notiert, weil ich es anfangs des Textes verwendet hatte. Dann bemerkte angesichts des Anflugs eines sommerlichen Zeitwohlstands, dass dieser Begriff eine kurze Reflexion mit Blick auf das Zeitthema lohnen könnte. Obwohl: Gibt es das Weiterlesen…

Zeit zwischen System und Umwelt

Irgendwie muss ich mich im „Sommerloch“ gewähnt haben (und bemerke gerade, dass das „Sommerloch“ doch auch mal ein Thema für einen Blogbeitrag zum Thema Zeit sein könnte). Jedenfalls fand ich mich vor einigen Sommertagen vor meinem Bücherregal mit Blick auf die Systemtheorieabteilung. Viel Zerfleddertes und Zerlesenes, bekannte und unbekannt gewordene Weiterlesen…

Zeit für Klima – Vol. 1

Während wir zur Sommerzeit so vor uns hin schwitzen, schleichen sich gelegentlich Gedanken in unser erhitztes Hirn, die Zusammenhänge mit der Erderwärmung und dem Klimawandel herstellen. Um dann gleich wieder verworfen zu werden – mit Hilfe von Alltagstheorien, unter anderem derjenigen, dass es Hitzewellen schon immer gegeben habe in der Weiterlesen…

Möglichkeitssinn

Zugegeben, ich zitiere das gerne – und auch zum wiederholten Male.[1] Es gefällt mir und es passt auch auf und für mich. Und es bzw. er ist charmant für das Zeitthema. Es geht um das, was Robert Musil (1978) in seinem Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ als „Möglichkeitssinn“ vom „Wirklichkeitssinn“ Weiterlesen…

Zeitnot

Was ist Zeitnot? Viele Zeitgenoss*innen benutzen den Begriff, wenn die Zeit zu knapp für irgendwas ist – und dieser Zustand länger andauert. Eine dauerhafte zeitliche Überlastung quasi. In welchen Nöten befinden wir uns aber wirklich? Möglicherweise sind es Nöte, die von ganz woanders herkommen und sich in der Zeitdimension abbilden. Weiterlesen…

Zeitlos

Zeitlos sein. Das ist für viele Menschen eine wiederkehrende Sehnsucht. Was das bedeutet, bleibt meist diffus, irgendeine Mischung wohl aus der Befreiung von (vermeintlichen) zeitlichen Zwängen, der unendlichen Verfügbarkeit dessen, was wir Zeit nennen und der Freiheit, das Leben im Nacheinander so zu ordnen, wie es gerade passend erscheint. Zeitliche Weiterlesen…

Espresso

Ich mag Espresso. Er begleitet mich durch viele Zeiten. Der Tag beginnt nie ohne einen. Der zweite folgt beim Frühstück. Dann als Einstieg in den Bürotag ein weiterer. Pausen begleitet er rituell – und zwischenzeitlich darf einer auch schon mal bestimmte Arbeitstätigkeiten verschönen. Das geht schon lange Zeit so – Weiterlesen…

Wonne

Es ist mir eine Wonne! Das würde ich oft gerne denken und sagen – oder vielmehr: spüren. Ein Wonnegefühl, wie es dem Mai angedichtet wird bezogen auf die eigene Zeitorganisation spüren. Ja, das wär‘s! Leichtigkeit, Glücksgefühle und höchste Freude in und mit der eigenen Zeit. Ein Traum, eine Wonne, diese Weiterlesen…

Bewegung

Wir leben in bewegten Zeiten. So ist oft zu lesen und zu hören. Wenn das denn so ist, dann hilft nur: selbst in Bewegung zu bleiben. Das macht systemisch Sinn, wenn davon ausgegangen wird, dass Systeme dann gut aufgestellt sind für sich verändernde Umweltanforderungen, wenn sie das bei sich selbst Weiterlesen…

Karnevalszeit

Für viele ist es die fünfte Jahreszeit. Andere ZeitgenossInnen verstehen das nur begrenzt. Sie sind innerlich wohl nicht so aufgestellt, dass sie die göttlichen zehn Gebote im Karnevals-, Fassenachts- oder Faschingsmodus übertreten wollen oder können. Diejenigen, denen das liegt, beginnen damit nach der zehn. Nämlich bei der Zahl der Narren, Weiterlesen…

Winterzeit

Im derzeitigen Winter, der sich justament mit einem abermaligen deutlichen Lebenszeichen im hiesigen Oberbayern in Erinnerung bringt, werden andere als die üblichen zeitlichen Erfahrungen möglich. Gut, im Winter mal etwas Pufferzeit und ein kleines Zeitpolster einplanen, in Kauf nehmen, dass nicht alles zeitlich so am Schnürchen geht wie sonst, das Weiterlesen…

Aufhören

Gerade erst hat das neue Jahr angefangen – und jetzt schon wieder Aufhören? Dabei ist der Anfang eine gute Gelegenheit, um über das Aufhören nachzudenken – und es zu vollziehen. Das ist ja bei vielen Zeitgenoss*innen beim Jahreswechsel an Sylvester geschehen, denn wenn dem Anfang ein Zauber innewohnen will, dann Weiterlesen…

Silvester

Heute ist Silvester. Das ist nach dem gregorianischen Kalender der letzte Tag des Jahres. Nach der ganzen besinnlichen oder je nachdem auch leicht depressiven Völler- und Rumhängerei in der  Weihnachtszeit und der Zeit „zwischen den Jahren“ lassen es viele Zeitgenoss*innen heute mal so richtig krachen. Böllerei statt Völlerei. Zum Abschied Weiterlesen…

Heiliger Abend

Heute ist der Heilige Abend. Ein besonderer Tag für die allermeisten, oft auch unabhängig von religiöser Orientierung. Der Heilige Abend ist für viele Menschen ein besonderer Tag, obwohl er kein Feiertag ist. Er ist formal ein Arbeitstag, der allerdings so ab Mittag einen ganz eigentümlichen und einzigartigen Charakter annimmt: vormittags Weiterlesen…

Zeitpolster

Angesichts des Bahnwarnstreiks wurden Reisende und Pendler am vergangenen Montag im Radio aufgefordert, ein ausreichendes „Zeitpolster“ für die geplanten Fahrten und Reisen vorzusehen. Gemeint war damit wohl, zusätzliche Zeit zu der ursprünglich geplanten einzukalkulieren. Damit die derart ausgestatteten Zeitgenoss*innen es dann bequem haben. Auf ihrem Polster. Das ist ja die Weiterlesen…

Ankunft

Es ist Adventszeit. Obschon es seit Wochen an vielen Orten der notorischen Früher-Dran-Seier-Gesellschaft vorweihnachtlich vor sich hin bimmelt und jingelt und nun bereits Weihnachtsbäume erstrahlen, beginnt die Adventszeit in den lateinischen Kirchen am ersten Adventsonntag. Im religiösen Sinne geht es um die Erwartung der Ankunft des Herrn. Adventus ist im Weiterlesen…

Vergleichzeitigung

Noch während die S-Bahn-Tür an diesem nebligen Novembertag vor mir öffnet und die angestrengt auf ihr Mobilteil starrenden morgendlichen Aussteiger an mir vorbeiströmen, wische ich über das Display meines Smartphones. Mache ich immer so, ist ein Ritual quasi und gerade auch eine günstige Gelegenheit. Geht ja so nebenher. Beim Ein- Weiterlesen…

Langeweile

„Mir ist langweilig!“ So der gefürchtete Satz bei Eltern und anderen mit Aufsichts-, Erziehungs- und Unterhaltungsverpflichtungen und –ambitionen für unterbeschäftigte Kinder befassten Menschen. Einst war das so. Die Langeweile ist eine Zeitform, die ausstirbt. Bevor sie, die gefürchtete, artikuliert wird und sofortigen Handlungsdruck erzeugt, werden DVD-Player an Kopfstützen der Mittelklasse-Kombis Weiterlesen…

Rituale

Zeitliche Ordnungen mit verlässlicher (Handlungs- oder Kommunikations-) Struktur schätzen wir als Rituale. Ausgelöst werden sie meist durch wiederkehrende Ereignisse. Wenn am Freitagnachmittag in der Werkstatt der Hammer fällt, dann gibt es das Dienstabschlussbier. Immer. Darauf ist Verlass. Das gibt Orientierung und Sicherheit. Es entlastet zudem, weil Rituale etwas Verlässliches sind Weiterlesen…

Hier-und-Jetzt

Es scheinen Zeiten zu sein, in denen wir uns ständig in unseren Möglichkeitsüberschüssen verlieren. Mit einem Wisch über irgendein Display ist alles weg – und ganz viel anderes, neues erscheint auf unserem Schirm. Der eine genießt die Grenzenlosigkeit der sich derart immerzu aufdrängenden zukünftigen Möglichkeiten, die andere träumt von den Weiterlesen…

Dienstplan

Der Dienstplan hat mich über lange Zeiten meines Lebens begleitet. Im Nachhinein gesehen waren es die klassischen Institutionen der Zeit-Mächte, die mich mit Dienstplänen versorgten und konfrontierten. Als Kirchenmusiker war in solchen für mich geregelt, wer in welchen der damals noch häufigen Gottesdienste den Dienst an der Orgel zu verrichten Weiterlesen…

Eile

„Sorry, ich bin in Eile.“ Und schon war er weg. In Eile sein ist „in“ – auch als Ausrede, die fast jede/r wohl auch deshalb akzeptiert, weil sie oder er das mit der Eile von sich selbst kennt. Einschließlich der damit verbundenen Nöte. „In Eile sein“ ist zudem das Markenzeichen Weiterlesen…

Rasten

Es ist Sommerzeit. Wenn ich mich zurückerinnere, dann war das vor allem die Zeit, um in den Urlaub zu fahren – und dabei: Rast zu machen. Das war ein Kindheitserlebnis. Ich freute mich auf die Reise – und insbesondere auf die (erste) Rast. Die fand an der Autobahn-Rast-Stätte statt – Weiterlesen…

Langsamkeit

Es ist die Langsamkeit, die den Blick für die Nähe und das Nahe fürs Detail und fürs Besondere ermöglicht. „Die Entdeckung der Langsamkeit“, so heißt der Roman-Klassiker von Sten Nadolny. Auch als Urlaubslektüre geeignet (gerade ist Urlaubs- und Sommerzeit) – und ein schöner Führungsroman rund um den Seefahrer John Franklin.[1] Weiterlesen…

Chillen

Ich weiß nicht, wie das geht. Ich höre es aber ziemlich oft. Das „Chillen“. Meine Neffen und Nichten berichten mir von etwas, das damals – „zu meiner Zeit“ – manchmal noch „Faulenzen“ genannt wurde. Ich denke jedenfalls, dass es sich um so etwas handeln muss, wenn ich Jugendliche bei dem Weiterlesen…

Pause

In der Schule markierte in den 1980-er Jahren ein mechanisch erzeugtes Klingelzeichen Anfang und Ende der oft herbeigesehnten Pause. Unser Abiturstreich sah vor, alle Klingeln im Schutze eines lautstarken Umzugs, der als Ablenkungsmanöver groß inszeniert wurde, zu demontieren. (mehr …)

Dauer

Wenn etwas eine Dauer bekommt, dann hat es für uns eine Bedeutung. „Dauer“ wird zwischen Anfang und Ende konstruiert. Sobald wir diese Unterscheidung anlegen, entsteht Dauer als Beobachtung und Bezeichnung einer zeitlichen Ausdehnung. Diese kann sich auf ganz unterschiedliche Zeitspannen beziehen. „Für die Dauer der Theatervorstellung blieb sein Smartphone ausgeschaltet.“ Weiterlesen…

Zwischenzeit

Die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia erscheint prädestiniert dafür, in allen möglichen Zwischenzeiten aufgerufen zu werden für allerlei Wissenswertes, das es bislang nicht zuverlässig in den Wissenbestand des Nutzers geschafft hat. Insofern beginnen heute viele (Zwischen-) Zeiten mit Wikipedia. Oder anders online. So auch hier: Laut Wikipedia bezeichnet Zwischenzeit „die Zeitdifferenz zwischen Weiterlesen…

Sofortness

Dieser Blogbeitrag wehrte sich aus mir unerfindlichen Gründen monatelang gegen eine sofortige Arbeitsaufnahme und Fertigstellung. Erst heute, als ein Handwerker mir sein Leid klagte, dass die Kunden die Arbeit innerhalb kürzester Frist und auch angesichts derzeit dreimonatiger Vorlaufzeit möglichst sofort erledigt haben wollten, tauchten Begriff und Thema wieder bei mir Weiterlesen…

Zeitmangel

„Keine Zeit!“ Das ist zu einem universellen Erklärungsprinzip geworden. Es bedarf keiner weiteren Erklärung mehr. Die Floskel beendet jede Unterhaltung und alle Diskussionen und hinterlässt ein mitfühlendes und oft auch solidarisches Bedauern für die derart Geplagten. Der proklamierte Mangel an Zeit verbindet diejenigen, die sich (leider!) rarmachen müssen – oder Weiterlesen…

Zeitwohlstand

Zeitwohlstand – den wünschen sich heute viele. Er wäre wohl das Gegenteil von dem, was viele als  Zeitmangel erleben. Wohlstand ist die andere Seite von Mangel. Die Unterscheidung Wohlstand/Mangel ist eine wirtschaftliche. Im sogenannten Zeitwohlstand wird sie auf ein nicht zu bewirtschaftendes Gut, auf die Zeit, angewendet. Da schwingt wohl Weiterlesen…

Hektik

„Jetzt mach‘ mal keine Hektik.“ So hören wir die Appelle von anderen und manchmal auch von uns selbst, wenn wir drohen in selbige zu verfallen. Dann würden wir aus den üblichen Formen, unsere Zeit wahrzunehmen, herausfallen, in einen Zustand übersteigerter Betriebsamkeit, einen unguten Erregungszustand, der von Hast, Hetze und innerer Weiterlesen…

Gelassenheit

„Gelassenheit ist eine schwer erklärbare Form von aktiver Passivität, ist Oszillieren statt Agieren“ (Roswitha Königswieser) Das, was wir mit der Zeit machen und das, was wir denken, dass sie mit uns macht bzw. was andere mittels Zeit mit uns machen, hat vor allem mit der eigenen Haltung zu tun. Der Weiterlesen…

Anfang

„Den Anfang bedacht, hat viel Gutes gebracht.“ So heißt es sprichwörtlich. Andererseits heißt es von Ovid, dass aller Anfang schwer sei. Auch das ist sprichwörtlich geworden. Und dann hören wir wieder: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Ja, was nun? Guter Anfang soll zudem halbe Arbeit sein und wir werden Weiterlesen…

Wer hat an der Uhr gedreht?

Nachdem 1893 in Deutschland die mitteleuropäische Normalzeit die vorher vorherrschende „Zeitenvielfalt“ abgelöst hatte, wurde staatlicherseits dreimal an der Uhr gedreht: Das erste Mal während des Ersten Weltkrieges (1916 – 1919), das zweite Mal während des Zweiten Weltkrieges, das dritte Mal als etwas verspätete Reaktion auf die Ölkrise – und unter Weiterlesen…

Davor. Ein Moment.

„Manchmal hat der Moment, bevor etwas geschieht, mehr Zauber als das Geschehen selbst. Vorfreude zum Beispiel, immer beschrieben als schönste Freude.“ So eröffnet das SZ-Magazin im Editorial, dem Vor-Wort, am 09. März 2018. Und setzt fort mit der Aufzählung solcher Momente: „Vor-Lust, Vor-Spaß, Vor-Energie, Vor-Erfolg, Vorspiel, Vorglühen, Vorspeisen.“ Und widmet Weiterlesen…

Die Schließung der Zukunft

Wir treffen Entscheidungen. Diese beziehen sich auf die Zukunft. Entscheidungen brauchen ihre Zeit – und wir tun mit ihnen so, als sei die Zukunft absehbar. Wir nehmen in den Entscheidungen die Zukunft vorweg. Dadurch erscheint diese kalkuliert und kalkulierbar. Das ist entlastend und macht Hoffnung. Entscheidungen, besonders solche, die beispielsweise Weiterlesen…

Qualitätszeit

Seit den 1970-er Jahren kursiert die „quality time“ in Abgrenzung zur „quantity time“. Letzteres bezeichnet diejenigen Zeiten, die lange, aber ohne besondere Ansprüche sind. Quality times sollen hingegen Zeiten sein, die – unabhängig von der Länge – besonders gehalt- oder wertvoll sind. Klassischerweise ist quality time menschlichen Beziehungen und Aktivitäten Weiterlesen…