Wenn Führung eine zielgerichtete Form der Kommunikation ist, die Kräfte in Bewegung bringt, dann stellt sich die Frage: Wie können die Kräfte im Fünfeck in zielgerichteten Kommunikationen in Bewegung gebracht werden? Und wie können diese „Führungskonversationen“ gestalten werden?
Solche oder ähnliche Fragen werden in Leadership- und Führungsdiskursen oft als „Stilfragen“ behandelt. Mit leichtem Unbehagen folge ich dieser Begrifflichkeit, weil sie etabliert und praktisch erscheint. In einem systemisch gedachten Verständnis nimmt die Führungskonversation jeweils situativ unterschiedliche Formen an. Zu deren Planung und Justierung kann die folgende kleine „Stilkunde“ hilfreich sein. Natürlich in dem Wissen, dass es nicht auf die Absicht ankommt, sondern auf die Wirkung. Nicht der beabsichtigte Stil ist entscheidend, sondern derjenige, der wirkt. Oder in Anlehnung an den Satz, der dem Auslöser der Führungsstilforschung, Kurt Lewin zugeschrieben wird: „Wirklich ist, was wirkt.“
Aus dem Pentagramm des Führungs-Fünfecks (Orthey 2013) ergibt sich ein innerstes Fünfeck. Dies steht für den situativ jeweils möglichst angemessenen und stimmigen Führungsstil, der wirken kann. Dieser bezieht sich in der Balance des Inneren Fünfecks auf alle fünf Dimensionen unter bestimmten gegebenen Umweltbedingungen.
Je nach Justierung lassen sich situativ folgende Führungsstile abbilden.
- Direktiv
- Organisierend
- Modellierend
- Coaching
- Dialogisch
Eine zeitlich stabile Balance der Führungsstile als (vermeintlicher) Idealzustand ist weder realistisch noch angestrebt. Vielmehr geht es darum, den Führungsstil situativ angemessen zu balancieren und die Vielfalt der Möglichkeiten der Dimensionen von Führung zu nutzen. Nichtsdestoweniger hat jeder der hier angebotenen Führungsstile sein „Heimat-Terrain“ in einer Dimension, in der er tendenziell häufiger angewandt wird.
Führung situativ balancieren im Führungs-Fünfeck
Um das Entstehen bestimmter Führungswirklichkeiten wahrscheinlicher zu machen, kann Führung als zielgerichtete Kommunikation in bestimmten Formen „stilvoll“ gestaltet werden. Der gewählte Stil bestimmt also zunächst den Einstieg in die Führungskonversation. Je nach jeweils im Zentrum der Führungsabsicht stehendem und klarem Ziel wird der Führungsstil situativ flexibel angepasst und verändert, wie das auch geläufigen Strömungen und Modellen der Führungstheorie entspricht (vgl. Hersey 1986, Mahlmann 2011).
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