Samstagnacht ist/war es wieder so weit (je nachdem, wann Sie dies lesen). Aus 3 wird/wurde 2 Uhr. Wir werden – oder wurden? – Sonntag falsch wach und kennen uns kurzzeitig nicht mehr aus. Fühlen uns etwas aus dem Rhythmus gebracht. Na ja, wir kennen das ja mittlerweile. Zweimal jährlich Zeitumstellung. Meinerseits mit dem etwas abgenudelten running gag versehen, dass es doch eigentlich die Uhr ist, die da umgestellt wird. Die Zeit geht weiter ihren Gang. Sie flieht dahin, rennt oder schleppt sich – je nachdem. Das liegt wohl an uns, wie wir das wahrnehmen. Auch das ist nichts so sensationell Neues, dass die Zeit, wie wir sie erleben, was mit uns, mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen zu tun hat. Im Liebestaumel erleben wir die Zeit anders als im endlos erscheinenden Meeting, im Urlaub anders als in der tagtäglichen Hektik. Das hat was mit uns ganz persönlich zu tun. Nicht(s) mit der Uhr. An der können wir herumstellen wie wir wollen, es wird nicht früher oder später – und die Zeit geht auch nicht schneller oder langsamer. Wir können sie nicht managen. Wie kann etwas gemanagt werden, was uns gar nicht gehört, uns nicht zugänglich ist? Wir haben ja kein Organ für die Zeit.

Im übertragenen Sinne können Sie zu einer persönlichen „Zeitumstellung“ finden, indem Sie Ihre zeitlichen Bedürfnisse (er-) kennen und damit so mit Ihrer Zeit umgehen (lernen), dass sie für Sie stimmig erscheint, Sie sich ausgewogen und gut balanciert erleben und fühlen. Um das herauszufinden braucht es – Sie ahnen es – Zeit. Wenn Sie sich die nehmen wollen, dann gibt es in der „Zeitumstellung“ (dem Buch ;-)) dazu Impulse und Anregungen. Allerdings nicht ohne Ihr Zutun. Denn Zeitumstellung ist etwas höchst Persönliches. Anders als die per Gesetz geregelte Uhrumstellung, der wir insofern manchmal die Einfachheit des Verfahrens neiden. So hätten wir es wohl gerne, um Zeit zu gewinnen, sie zurückzudrehen – oder sie stundenweise zu überspringen. Bleibt aber eine Illusion.

Was da genau geschieht in der Nacht von Samstag auf Sonntag, das ist übrigens gesetzlich geregelt und über eine dazugehörige Verordnung geschärft. In der Verordnung vom 12.07.2001, veröffentlicht am 18.07.2001 im Bundesgesetzblatt Jahrgang 2001 Teil I Nr. 35 heißt es:

„Auf Grund des § 3 des Zeitgesetzes vom 25. Juli 1978 (BGBl. I S. 1110, 1262), der durch das Gesetz vom 13. September 1994 (BGBl. I S. 2322) geändert worden ist, verordnet die Bundesregierung:

(…)

(2) Die mitteleuropäische Sommerzeit endet jeweils am letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Im Zeitpunkt des Endes der Sommerzeit wird die Stundenzählung um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Die Stunde von 2 Uhr bis 3 Uhr erscheint dabei zweimal. Die erste Stunde (von 2 Uhr bis 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit) wird mit 2 A und die zweite Stunde (von 2 Uhr bis 3 Uhr mitteleuropäischer Zeit) mit 2 B bezeichnet.“

Für diejenigen ZeitgenossInnen, die es ganz genau wissen wollen …

Wenn Sie das Gefühl haben, am Sonntag eine Stunde gewonnen zu haben, dann nutzen Sie diese doch mal, um über sich selbst und ihren Umgang mit der Zeit nachzudenken.

ModellZeitdimensionen-freigestellt

Impulsfragen zur Reflexion der Eigen-Zeiten

  • Welche individuellen Zeitpräferenzen habe ich persönlich (z.B. täglicher Arbeitsbeginn/Arbeitsende, Urlaub usw.)?
  • Welche Zeiten sind mir wichtig, „heilig“?
  • Welche Zeiten brauche ich für mich (z.B. für Motivation, Regeneration, Ausgleich usw.)?
  • Welche Zeiten tun mir gut? Welche stärken meine Lebenslust und meine Arbeitskraft?
  • Wie viel Prozent meiner täglichen Wachzeit verbringe ich in meinen eigenen Zeitbedürfnissen und –rhythmen?
  • Wie viel Zeit meines (Arbeits-) Tages verbringe ich anteilig prozentual eigenzeitlich?

Impulsfragen zur Reflexion der Natur-Zeiten

  • Wie sieht meine Leistungsfähigkeit über den Tag verteilt aus?
  • Wann bin ich morgens fit? Wann werde ich müde?
  • Von wann bis wann sind die Hochs meiner Arbeitsfähigkeit?
  • Wie viel Schlaf brauche ich? Was passiert, wenn ich kurzfristig/dauerhaft zu wenig Schlaf bekomme?
  • In wie weit berücksichtige ich meinen natürlichen Leistungsrhythmus bei der Arbeitsgestaltung?
  • In wie weit beeinflusst die äußere Natur (z.B. Tag/Nacht, Jahreszeiten, Wetter usw.) meine Leistungsbereitschaft und meine Arbeitsabläufe?
  • Wie viel Zeit meines (Arbeits-) Tages ist an natürlichen Zeitmaßen orientiert?

***

Mehr Fragen und Möglichkeiten, dazu persönliche Antworten zu entdecken finden Sie hier: Frank Michael Orthey: Zeitumstellung. Für einen guten Umgang mit der Zeit. Haufe-Lexware.

Leseprobe unter www.zeitumstellung.jetzt

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