Eine runde Sache: Fünfzigste Zeitzeichen-Podcast-Folge. Ein Jubiläum … Das ist nicht ganz richtig, obschon heute gerne genommen als Bezeichnung für allerlei, das mit einer runden Zahl verbunden werden kann. Genaugenommen sind Jubiläen Erinnerungsfeiern bei der Wiederkehr eines besonderen Datums – so wissen es Wikipedia und KI übereinstimmend ;-). Jubeljahre also. Und damit wichtige zeitliche Markierungen. Allerdings ist der Zeitzeichen-Podcast keine 50 Jahre alt, sondern hat gerade mal 50 Folgen zu bejubeln. Gesagt haben wollte ich es trotzdem – und bei der Gelegenheit mal aufsagen und – schreiben, was es vor dieser 50sten Folge alles schon gegeben hat. Man und Frau kann ja ganz durcheinander geraten bei der ganzen Podcasterei heutzutage. Das ist übrigens ein Effekt von Jubiläen und anderen feierlichen Hervorhebungen: Sie sind verbunden mit einem Blick zurück und geben Gelegenheit, anhand dessen die Zeiten neu zu sortieren. Liebe Hörerinnen und Hörer bzw. hier als Lesende am Werk seiende – hier also die bisherigen Zeitzeichen in chronologischer Folge der Veröffentlichung, die die einschlägigen Portale allerdings – vermutlich gesteuert über mir nicht zugängliche Algorithmen – durcheinandergebracht haben. Egal – hier also in der Chronologie der Entstehung die bisherigen Folgen. Es startete im Sommer 2020 mit einer Einführung. Dann folgten Folgen zu den Themen Augenblick – Urlaubszeit – Eile – Online – Hektik – Chillen – Dauer – Eigenzeit – Langeweile – Harren – Moment – Schnelltest – Zeitfresser – Uhr – Langsamkeit – Sommerzeit – Übergangszeiten – Rasten – Nichtstun – Erwartungen und Innehalten. 2023 kamen dann die Beiträge zu diesen Themen hinzu: Endlich aufhören – (Un-) Regelmäßigkeit – Am Ende des Tages – „Man muss es nur mit sich geschehen lassen“ – Momentum – Gewaltige Zeiten – Faulheit und die erste Folge zum Thema Altern. 2024 habe ich gesprochen zu den Themen: Der Abwesenheitsassistent – Keine Termine – „Nichtstun – mal schaun – mal sehen: Bayerischer Dreisatz“ – Am Ende: Abgearbeitet. – Zu viel: Immer mehr! Nun lass mal gut sein! – Wiederholung – Verrückte Zeiten – Stimmung machen – Zeitdiebe und die Zeitumstellung. Und nun im Oktober 2025 kommen hinzu: Ruhetag – Karnevalszeit – Fastenzeit – Altern, Folge 2: Übergänge verstehen und gestalten – Altern, Folge 3: Altern als Zukunft – Verzicht – Gute Zeiten, schlechte Zeiten – Wichtigkeitstheater: Produktivitätsprahlerei. – Sommerloch: „Nur dumm gucken“ – Pünktlichkeit und jetzt eben: der Fünfzigste.

Das ist ja – in Jahren gedacht – für die meisten schon etwas Besonderes, das mit der 50. Und ist deshalb einen kleinen Exkurs wert, weil es lebensgeschichtlich oft der 50ste Geburtstag ist, der Menschen sehr beschäftigt. Häufig geht dann das Nachdenken über grundsätzliche Sinnfragen los. Warum bin ich wie ich bin – und doch nicht ganz anders? Erkenntnis womöglich: Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu. Oder: Soll ich das vielleicht noch werden, anders, meine ich? Es könnte eine der letzten Gelegenheiten sein. So dramatisieren manche Zeitgenoss*innen den Fuffzger. Denn langweilig soll es ja auch nicht werden. Ganz im Gegenteil. Aber wie lange geht das noch? Und wie lange geht es noch gut, unbeschwert und gesund. Fragen, die sich auch angesichts der eigenen Endlichkeit, die sich ins eigene Bild drängt, immer häufiger stellen. Ob Sie sich die Fragen beim 50-zger oder bei anderen Rundungen stellen, ist letztlich egal. Wichtig ist, dass wir sie uns stellen, weil die Antworten uns in unserem Sein und Werden verzeitlichen und im Lauf der Dinge verorten. Wir wissen bestenfalls, wer wir sind und wann wir es sind. Wir stolpern also nicht mehr nur durchs Leben, sondern wir werden uns der Unterschiedlichkeiten und Besonderheiten der Zeiten bewusst. Das ist ein guter Grund genug, um den 50sten derartig zeitreflexiv zu begehen.

Das alles ist beim Podcast-50-er nicht der Fall. Der Podcast ist ja ständig diesen und ähnlichen Fragen gewidmet, die die Funktion haben, anzuregen, sich mit zeitlichen Themen und der eigenen Zeitlichkeit zu beschäftigen und sie so zu klären, dass ein gutes Gefühl entstehen kann. Das mag – sie wissen es – unser Gehirn gerne.

Ich hoffe, es gelingt mit meinen Beiträgen hin und wieder, gute Gefühle entstehen zu lassen.

Und damit die Wahrscheinlichkeit dafür größer wird, geht es weiter mit weiteren zeitlichen Folgen im Zeitzeichen-Podcast.

Viel Freude daran und gute Zeiten!


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